Zebraplatz schaffen, sagten sich Linsebühler:innen

«Platz schaffen», sagten sich Linsebühlerinnen und Linsebühler und liessen nachts Zebras über die Strasse spazieren. Als Einladung, in der Spiservorstadt innezuhalten, wo Bizarres erscheint, sich Weltendüfte verweben und Bandoneontöne herüberschleichen. Denn es lohnt sich: Die Spiservorstadt (so genannt bis 1863, heute hin und wieder) ist das älteste Quartier ausserhalb der Stadtmauern, für die Siechen. Bis 1833 war die Strecke ab Spisertor gegen Osten die Reichsstrasse. Heute hat die Linsebühlstrasse einen Zebraplatz. Hier gibt es neue Ideen, ohne gefallen zu müssen oder Altes wegzuschaffen. Statt historischer Kulisse im Zentrum und eventisierender Berieselung finden wir Diversität und Zwischenräume, die kulturellem Selbstverständnis Platz lassen. Ruhig, alltäglich. getrieben. Eigen. Ein kleiner ‚Raval‘. für Winzer, Velohändler, Huren, Friseure, Künstlerinnen, Bäcker. Baristi, Röster. Menschen. Grüne und schwarze Katzen. Und natürlich Zebras.